Fotografie

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Wer mit Licht schreibt, kommt auch mit der Dunkelheit klar  

„Das kann doch jede/r!“ Wenn man beim Handy so gern auf den Button des Touchscreen drückt, kommt ein Geräusch: das wunderbare mechanische Klicken eines analogen Photoapparates. 

Φωσ γραφειν (phos graphein = altgriechisch) bedeutet ‚mit Licht schreiben‘. Nun, ein Schreibprozess dauert doch erheblich länger, als auf den Auslöser einer Kamera zu drücken: blitzschnell ist alles erledigt und ein Millionen-Pixel-Abbild der uns umgebenden Welt ist entstanden – doch kann das jeder?

Bestimmt gelingt ein großartiges Bild auch dem versierten Laien, und das ist heute jeder von uns. 

Wir „schießen“ aber auch allzuoft Photos, die wir nie mehr anschauen und die als Bits und Bites die Weiten des Datennetzes verstopfen (was als harmloser kleiner Filmclip daherkommt, ist in Wirklichkeit eine riesige Datei mit Abertausenden hochauflösenden Einzelbildern). 

Nur wirklich Gutes prägt sich ein Leben lang ein und erzählt immer wieder seine bewegende Geschichte. 

Kann man es lernen, (bewegte) Bilder zu erzeugen, die ihr Papier wert sind, auf dem sie gedruckt/ noch Jahre später gern auf dem Bildschirm betrachtet werden – nicht nur als schöne Erinnerung, mit der man an cferne Orte in der Vergangenheit reist, sondern als Kunstwerk, das auch andere begeistert? 

Gute PhotographInnen haben ein ganzes Leben geübt, durch Erfahrung gelernt und auf dem Können anderer aufgebaut. Das Staunen über diese faszinierenden Visionen der (über)natürlichen Welt ist genauso Teil unseres Faches, wie das eigene Schaffen. 

Wie setzt man etwas überzeugend ins Bild? Wie kann ich unmögliche Begebenheiten real wirken lassen? Was passiert, wenn Farbe, Form, Komposition und zusätzliche Ebenen, … verändert werden? 

Ein endloses Spiel mit Ge- und Erfundenem, mal märchenhaft still, mal spannend bewegt. 

All das entdecken wir auf Photosafaris in die Umgebung neu, mit einer selbstgebauten Kamera, der uralten CAMERA OBSCURA, topmodernen iPads und Bildbearbeitungsprogrammen. 

Also, immer nur draufgedrückt auf den Button! Aber alles mit sorgfältiger Planung, abwartender Ruhe und stiller Achtsamkeit, ganz und gar nicht schnell …dann gelingt ein Bild für immer, das ein jedes Herz berührt.  

Fritz Güllich